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Kein Schlaf bis Hammersmith

Kein Schlaf bis Hammersmith

Bild: Verlag Andreas Reiffer

Wolfgang Welt, Hrsg., Martin Willems

Kein Schlaf bis Hammersmith und andere Musiktexte

​Erinnert sich jemand an die Szene aus „Wayne’s World“, in der Wayne und Garth vor Alice Cooper auf die Knie fallen und rufen „Wir sind unwürdig, wir sind unwürdig“? So ähnlich geht es mir gerade, denn ich habe hier zur Besprechung das Buch „Kein Schlaf bis Hammersmith“ mit Texten von WOLFGANG WELT liegen. WELT war in den Achtzigern einer der besten, wenn nicht der beste Musikjournalist im Land und beim Lesen seiner Texte wird einem klar, was für ein grandioser Schreiber dieser Mann war. Das Besondere an ihm ist seine rein subjektive Herangehensweise. Auf Namen wird keine Rücksicht genommen und so bekommen auch Größen wie Heinz Rudolf Kunze, Motörhead oder Helen Schneider „ihr Fett weg“. Auf der anderen Seite werden komplett unbekannte Künstler von ihm hochgelobt und dank des Internets kann der Leser jedes Album sofort antesten und einen persönlichen Geschmacksvergleich vorzunehmen.

Zudem überrascht Wolfgang Welt mit seinem breit gefächerten Musikgeschmack und so finden sich auch eher ungewöhnliche Texte wie ein Konzertbericht über den österreichischen Schlagersänger Willy Hagara oder Rezensionen über Freddie Quinn und das „Urbi Et Orbi“-Albums des Papstes in dem Buch. Letztere allerdings sehr unterhaltsam geschrieben und mit einem Augenzwinkern zu verstehen.

Wer wirklich qualitativ hochwertige Musiktexte lesen möchte, der ist hier richtig. Ich befürchte, dass es so etwas heute kaum noch gibt und ich schließe mich dem Autor Frank Goosen an und zitiere Country-Musiker Kinky Friedmann: „They Ain’t Making Writers Like Wolfgang Anymore“.


Verlag: Andreas Reiffer
Erscheinungsdatum: 15.Oktober 2020
Taschenbuch: 368 Seiten
ISBN-10 : 3945715814
ISBN-13 : 978-3945715819
Genre: Literaturkritiken/Rezensionen

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